Politik wird oft als das Bohren harter Bretter bezeichnet. Im Falle der Einbahnöffnung der Kleinen Sperlgasse für RadfahrerInnen trifft das auf jeden Fall zu. Ein Erfolg nach 15 Jahren hartnäckiger Grüner Aktivitäten.

Ende der 90er-Jahre wurde die Kleine Sperlgasse in Folge der Errichtung der Karmelitermarktgarage umgebaut. Bereits damals haben wir uns gemeinsam mit der Argus dafür eingesetzt, dass das Radfahren gegen die Einbahn in der gesamten Kleinen Sperlgasse ermöglicht wird. Schließlich ist diese Gasse eine wichtige Verbindung von der Hollandstraße bis zur Taborstraße.

Doch damals waren Wiener Linien und Bezirksvorstehung strikt dagegen, so endete der Radweg gegen die Einbahn bereits bei der Gr. Sperlgasse. Wie heftig die Diskussion im Laufe der Jahre wurde, zeigt auch ein Artikel aus dem Bezirksjournal aus dem Jahre 2003 (s. Faksimile).
Im Zuge der Grünen Regierungsbeteiligung auf Wien-Ebene starteten wir einen neuerlichen Anlauf. Und diesmal waren wir erfolgreich. Die MA28 erarbeitete ein neues Projekt und sogar Bezirksvorsteher Hora setzte sich erfolgreich für eine Verlegung des Taxistandplatzes von der Kleinen Sperlgasse in die Schmelzgasse ein. Und auch die Wiener Linien stimmten schlussendlich zu.
Diese Woche nun wurden die Umbauarbeiten gestartet. Zwischen Großer Sperlgasse und Taborstraße wird ein Radstreifen auf der Fahrbahn gegen die Einbahn errichtet. Eine große Verbesserung für alle Leopoldstädter RadfahrerInnen, die bisher zu großen Umwegen gezwungen wurden.
Was fehlt noch? Natürlich die Fortsetzung des Radfahrens gegen die Einbahn in der Schmelzgasse, um eine direkte Verbindung von der Taborstraße zur Zirkusgasse und weiter zur Praterstraße herzustellen. Auch hier gibt es bereits konkrete Planüberlegungen und Verhandlungen und wir sind optimistisch, dass dieses Projekt 2015 Realität werden wird.
Wolfgang
es war, der damalige umbau der kl. sperlgasse, schlicht und ergreifend ein planungsfehler. auch die radfahrerlobby argus hat dies immer heftig kritisiert.
gut das es jetzt repariert wird.
lg
Gut, dass das jetzt (nach unglaublich langer lobby-arbeit – vielen dank!) gemacht wird und auch in die schmelzgasse fortgesetzt werden soll. damit werden meine fahrten mit dem rad legalisiert.
ein anderer illegaler aber haeufig benutzter radweg ist die glockengasse stadteinwaerts gegen die einbahn. mit parkplaetzen auf beiden seiten ist es zwar wirklich eng, in der praxis ist es selten dass sich autofahrer beschweren, wenn man gegen die einbahn radelt; es traegt hingegen sehr dazu bei, das tempo zu reduzieren.
als alternative zur gefaehrlichen taborstrasse aber dringend notwendig, je nachdem wo man hin will, ist der radweg castellezgasse ein zu grosser umweg.
Mit den derzeitigen Richtlinien für die Restfahrbahnbreite würde eine Öffnung der Einbahn in der gesamten Glockengasse die Aufhebung einer Parkspur auf die ganze Länge bedeuten. Das ist unter einer roten Bezirksvorstehung sicher nicht umsetzbar.
Aber wir haben bereits vorgeschlagen, zumindest den Häuserblock zwischen Gr. Stadtgutgasse und Novaragasse für den Radverkehr zu öffnen. Dieser Abschnitt wäre für die Zufahrt der RadfahrerInnen zum U2-Eingang Novaragasse sehr wichtig. Einen entsprechenden Antrag haben wir im März 2012 im Bezirksparlament eingebracht. Dieser wurde dann aber in der Verkehrskommission von den anderen Parteien abgelehnt.
Aber wir werden da sicher nicht locker lassen.