Es folgen einige beispielhafte, vollkommen wertfreie Gegenüberstellungen von Verkehrsdaten aus der Leopoldstadt.
Erste Gegenüberstellung:

Auf der Lassallestraße fahren an Werktagen während der Stoßzeit zwischen 8 und 9 Uhr etwa 3000 Kraftfahrzeuge (Quelle: eigene Zählung), beide Fahrtrichtungen zusammengenommen. Es sind einige wenige Lastwägen und noch weniger Motorräder dabei. Bei 1,5 Personen pro Auto ergibt das 4500 transportierte Personen.
Gleichzeitig werden auf der Linie U1, die direkt darunter verläuft, ca. 17.000 Fahrgäste transportiert. (Die Intervalle dauern 2,5 bis 3 Minuten, pro U-Bahn-Wagen versammeln sich etwas mehr als 80 Fahrgäste stadteinwärts und etwa 50 Fahrgäste stadtauswärts. 6 Wagen bilden einen U-Bahn-Zug.)
Die U1 transportiert also mehr als dreimal so viele Personen wie die sechsspurige Lassallestraße.
Zweite Gegenüberstellung:

In der Fugbachgasse im Volkertviertel sind beide Straßenseiten durchgehend verparkt. Etwas mehr als 100 Autos bringt man so unter. Für offizielle Fahrradabstellanlagen hat man die Fläche von 3 Autoparkplätzen erübrigt. Insgesamt 26 Räder können an den zwei Stellen, die in einem Abstand von mehr als 300 Metern an beiden Enden der Fugbachgasse liegen, geparkt werden.
Dritte Gegenüberstellung:
Der Knoten Wien Prater, an dem sich die A23 und die A4 kreuzen, benötigt auf der Seite der Leopoldstadt etwa doppelt so viel Platz wie der Rudolf-Bednar-Park auf dem ehemaligen Nordbahnhofgelände.
![von Naoag (Eigenes Werk) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons](http://blog2.at/wp-content/uploads/2015/12/bild_knoten_prater.jpg?w=300)

Urteilen Sie selbst: In welchem Verhältnis stehen Platzbedarf und Transportleistung des Automobils?
Konrad Tolar
Und das Verhältnis wird nochmal ärger, wenn man wie Prof. Knoflacher die „Chauffeuer“ abzieht, dann sind es eher unter 1 transportierte Personen pro Auto!
Diese Gegenüberstellungen sind aber nicht das Wert, was diese darstellen sollen. Sicher, ich habe nichts dagegen wenn öffentlicher Raum auch für Öffis und Fahrräder genutzt wird. Es ist halt eine verfehlte Stadtpolitik, die PKWs im Ruheverkehr nicht unter die Erde zu zwingen, mit Tiefgaragenabgaben pro Wohnung so hoch, dass davon öffentliche Stellplätze gebaut werden können Wohnungsnah. Es gibt genug öffentliche Parks wie den Augarten den man Untertunneln könnte. Oder Ringstraßen wie Ausfallstrassen untertunneln. Das Neubaugebiet Nordbahnhof wäre ideal gewesen den Verkehr der Lassallestrasse zu verschwenken zB. Und die Öffis in Wien wie S Bahn die jeden Tag jeder Zug zu spät kommt, im Berufsverkehr mit Kurzzügen unterwegs ist, auf der Stammstrecke bis zur 10 Minuten Intervalle im Berufsverkehr usw. Kein Wunder dass einige aufs Auto Umsteigen. Was mich viel eher wundert, dass in Wien niemand die Feinstaubmessungen der EU nachfrägt? Ich hab noch nirgends Messtationen gesehen an den Hauptverkehrsadern, nur einmal an der Dresdnerstrasse. Und diese Umweltsünder mit ihren Uralt-Dieseln mit EU1 oder 2, die diese warmlaufen lassen. Da ist die Deutsche Umweltplakette besser wo solche Autos nicht mehr in die Stadt dürfen und von der Steuer her unbezahlbar teuer sind. Hier hinkt das System Nova.
Hi Rolf,
– dass Du nichts dagegen hast dass öffentlicher Raum auch für Öffies und Radfahrer genutzt wird ist ja schon ein Anfang.
– Mein PKW schläft im Ruhezustand unter der Erde in einer Tiefgarage und ich muss für diesen Luxus glatt 70.- zahlen.
– Eine Untertunnelung von Parks ist technisch möglich aber nicht finanzierbar.
– Ich wohne in dem Neubaugebiet Nordbahnhof. Wohin soll der starke Verkehr in der Lassallestrasse verschwenkt werden???
– Was Messung von Feinstaub betrifft: Frag mal bei MA22 nach.
Was ich als Grün Wähler so schätze sind diese lehrermässigen Hinweise wie man die Welt doch noch verbessern kann.
Dass auf der Lassallestrasse zwischen 8 und 9 Uhr „nach eigener Zählung“ nur wenige LKW unterwegs sind ist kein Wunder. Die müssen nämlich schon viel früher liefern.
Als Fussgänger, Autofahrer und vor allem Radfahrer bin ich dankbar für Informationen wie man durch sein Verhalten die ganze Klimascheisse beeinflussen kannn. Selber wäre ich nie draufgekommen.
Was is los mit der Bundespräsidentenwahl?
Wäre dieser ältere Herr – der Einzige der den Grünen jemals Stimmen gebracht hat – bereit seinen nur für ihn erfundenen Job aufzugeben und mit Anstand als Dritter nach Frau! und Lokalmatador aus NÖ die Wahl zu verlieren?
Lieber Dirk!
Zur Frage, wie man durch eigenes Verhalten etwas ändern kann: Die Grünen Leopoldstadt und die Wiener Grünen haben in der Vergangenheit diverse Initiativen im Verkehrsbereich gesetzt. Zusätzlich kann jedeR Interessierte eigene Anliegen etwa im „Arbeitskreis Verkehr“ im Grätzelzentrum am Max-Winter-Platz vorbringen. Es geht dort speziell ums Stuwerviertel, an das ja auch die Lassallestraße grenzt. Einfach für den Newsletter der Gebietsbetreuung Stadterneuerung anmelden, und Sie erfahren, wann das Gremium das nächste Mal zusammentritt:
http://www.gbstern.at/ueber-die-gb/standorte/gb220/max-winter-platz/
Viele Grüße,
Konrad Tolar
Lieber Konrad,
ich bin etwas verwirrt. Arbeitest Du für die Grünen oder für die örtliche Gebietsbetreuung?
Was anderes:
Nach zehn Jahren Erfahrung in einer Gebietsbetreuung bin ich inzwischen Pensionist.
Falls Ihr mal jemand braucht der mittels Klimadatenlogger erkennen kann ob sogenanntes „falsches Wohnverhalten“ vorliegt,
Temperaturunterschiede an Wänden mittels Gerät erkennen kann -> Wärmebrücken,
Feuchte von Wänden messen kann,
lg dirk
Ich arbeite für die Grünen, habe mit der Gebietsbetreuung nichts zu tun. Auch die Grünen Leopoldstadt würden sich freuen, dich/Sie kennenzulernen. Wenden Sie sich bitte an die Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Uschi Lichtenegger (uschi.lichtenegger@gruene.at).
Viele Grüße,
Konrad Tolar
servus dirk,
hätte interesse an thermischerr wandvermessung. wie komm‘ ich zu dir?
bg peregrin
„vollkommen wertfrei“? Also ich find den Artikel richtig und wichtig, aber zu behaupten er wäre „wertfrei“ finde ich falsch. Meines Erachtens hat der Autor – vor allem nachdem das hier von den Grünen ist und damit einer gewissen politischen Agenda folgt – im Artikel ganz klar ausgedrückt wo der „richtige“ und der „falsche“ Verkehr ist.
Apropos, beim Flächenvergleich zw. Knoten Prater und Rudolf-Bednar-Park bin ich auf einen Flächenverbrauch von ca. 250.000m² vs. 40.000 m. Das ist also die mehr als 6-fache Fläche für den Knoten. Wenn man natürlich nur den Leopoldstädter Teil nimmt (etwa die Hälfte), ist es immerhin mehr als die 3-fache Fläche.
Plepe.