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Weblog der Grünen Leopoldstadt

Donaukanalwiese: Die Entscheidung fällt am 11.Oktober

Ein Kommentar

Warum will die SPÖ unbedingt diese Wiese am Donaukanal verbauen? Warum nur? Verschwörungstheoretiker bitte vortreten.

Die Vorgeschichte für das geplante Projekt auf der Donaukanalwiese ist bekannt.
Am Mittwoch hat nun der Fachbeirat für Stadtplanung und Stadtgestaltung das Projekt „Sky and Sand am Donaukanal“ nach Vorlage zweier Gutachten abgelehnt. Die denkmalschützerischen und stadtgestalterischen Bedenken in einem so sensiblen Bereich wie der Umgebung des Otto-Wagner-Schützenhauses waren für den Fachbeirat zu groß.

Die Stellungnahme des Fachbeirates dient als Grundlage für das Amtssachverständigen-Gutachten der MA19. Diese beurteilt im Falle eines Bauverfahrens, welches die Baubehörde MA37 führt, das Projekt hinsichtlich der Verträglichkeit mit dem Stadtbild.

Es wäre ein Novum, würde sich die Baubehörde über ein Gutachten der MA19 hinweg setzen, welches auf einer Entscheidung des Fachbeirates beruht.

Freiraum für Alle. Um Null Euro.

Freiraum für Alle. Um Null Euro.

So weit die eher trockenen Fakten. Ab jetzt wird es spannend.

Im der heutigen Ausgabe der Tageszeitung „Österreich“ wird der Planungssprecher der SPÖ Wien, GR Kubik mit den folgenden Worten zitiert: „Das werden wir nicht hinnehmen.“ „Die Leopoldstadt braucht dieses Projekt.“ und „Vassilakou ist nicht zuständig, sondern die Baupolizei“.

Eindeutiger geht’s wohl nicht.

  • Der Fachbeirat für Stadtplanung und Stadtgestaltung – ein Gremium, das ohne politische Beeinflussung agiert und mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen besetzt ist – spricht sich klar dagegen aus – Wurscht, die SPÖ will bauen.
  • Rund 2.000 AnrainerInnen haben die Petition der BI „Donaucanale für Alle!“ gegen das Mega-Gastro-Projekt bereits unterschrieben – Wurscht, die SPÖ will bauen.
  • Die im Gemeinderat im Herbst 2014 beschlossenen Leitlinien („Donaukanal-Partitur“) sehen für das betreffende Areal eine nicht-kommerzielle Nutzung vor Wurscht, die SPÖ will bauen.

Typisch für die Politik der SPÖ Wien in den letzten Jahrzehnten. Und der Hauptgrund dafür, dass sie froh sein können, wenn sie am 11.Oktober bei der Wahl überhaupt noch 35% der Stimmen bekommen. Im Karmeliterviertel werden sie nach dieser Aktion weit weniger bekommen.

Somit hat es die SPÖ also geschafft, die Wahlen am 11.Oktober – auch – zu einer Abstimmung über das Mega-Gastro-Projekt am Donaukanal umzufunktionieren. Gratulation!

Ein Kommentar zu “Donaukanalwiese: Die Entscheidung fällt am 11.Oktober

  1. Vergleicht man die Handlungsweise der SPÖ zur Zeit Kreiskys mit ihrer heutigen, so fällt auf, dass zur Zeit Kreiskys die SPÖ eine offene Partei war, die sich auch für Nicht-Mitglieder geöffnet hat und es waren sich auch hohe Funktionäre nicht zu schade, sich zu einem frequentierten Platz hinzustellen und mit den Passanten zu diskutieren und man hatte das Gefühl, dass die Funktionäre auch zu hören. Heute dagegen sind die Reihen der Funktionäre dicht geschlossen und insbesondere jene der Leopoldstadt schieben interessierte Bürger zur Seite und entscheiden selbstherrlich. Für Diskussionen mit Passanten gibt sich erst recht kein Funktionär her. Dass dabei Funktionäre, an Stellen eingesetzt werden, denen sie nicht gewachsen sind kann dabei nicht wundern. Auch gibt es Entscheidungen der SPÖ Funktionäre, wie z.B. den Zubau zum Hotel Hilton II der auf einem Platz errichtet wurde, auf dem lt. Flächenwidmungsplan die Errichtung von Gebäuden als unzulässig ausgewiesen ist, die nicht gerade nach großem Respekt vor dem Gesetz und gesetzlichen Bestimmungen aussehen.
    Bürger . die auf Missstände aufmerksam machen werden mit offenen Briefen in der Bezirkszeitung lächerlich gemacht, zumindest wird dies versucht, freilich ohne dem Betreffenden eine Gelegenheit zu einer Erwiderung zu geben, was offenbar ein Zeichen von sozialer Fairness sein soll. Unser lieber Herr Bezirksvorsteher ist dabei ein Vorbild.
    Mich würde ein eklatanter Abstürz der SPÖ nicht wunndern.

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