BLOG 2

Weblog der Grünen Leopoldstadt

Was hat die SPÖ Leopoldstadt gegen den 12er?

4 Kommentare

Die Planungen für den Neubau der Straßenbahnlinie 12 sind gut im Zeitplan, 2023 soll sie in Betrieb gehen. Von der U6-Josefstädterstraße wird der 12er den 33er ersetzen, aber in einem ersten Schritt am Höchstädtplatz in die Dresdner Straße einbiegen und parallel zum 2er fahren. Auf Höhe Taborstraße wird er dann ins neue Nordbahnhofgelände einbiegen und vorbei am neuen Schulcampus und über die Vorgartenstraße zur Endstation bei der U1-Station Vorgartenstraße fahren. Dadurch verknüpft er die beiden Stadtentwicklungsgebiete Nordbahnhof und Nordwestbahnhof, er knüpft an die U4, U6, die Schnellbahn (bei der Traisengasse) und die U1 an.

Diese Pläne der MA18 habe ich auch im Oktober 2019 in der Mobilitätskommission allen Fraktionen präsentiert. Sowohl die Wiener Linien als auch die MA18 stehen hinter dem Projekt. Auch  Planungsstadträtin Hebein und Öffi-Stadträtin Sima.

So weit, so klar. Umso erstaunter waren wir, als wir den Antrag der SPÖ für die heutige Sitzung des Bezirksparlaments gelesen haben.
Die SPÖ will, dass der 12er beim Wasserturm (ver)endet und nicht an die U1- Vorgartenstraße anbindet.

WIESO?
Anbei einige Argumente der SPÖ-Vertreterin aus der heutigen Sitzung:

  • Diese Anbindung an die U1 brächte den Bewohner*innen des Nordbahnhofs keinen Mehrwert.
  • Es sei nicht erwiesen, dass der 12er die Busse 11A/11B entlasten kann.
  • Die Linie 12 soll doch lieber direkt an den Praterstern anbinden.

Natürlich sind die ersten beiden Argumente so hanebüchen, dass ich nicht weiter darauf eingehen muss. Und das 3. Argument ist überhaupt sehr widersprüchlich.

Der Antrag wurde mit den Stimmen von SP/FP/VP/Neos angenommen. Dass FPVP hinter jeder Verbesserung für den öffentlichen Verkehr einen Anschlag auf den Autoverkehr sehen, ist nicht neu. Aber welche Motivation hat die SPÖ wirklich?
WARUM?

Damit ist der 12er noch nicht wirklich amputiert, aber eines ist klar: Sollte die Leopoldstadt nach der Wahl wieder einen roten Bezirksvorsteher bekommen, ist die Straßenbahn wirklich in Gefahr. Oder anders formuliert: Wer den 12er will, muss Grün wählen.

 

Antrag der SPÖ

4 Kommentare zu “Was hat die SPÖ Leopoldstadt gegen den 12er?

  1. Tja, und gegen den O-Wagen bis Friedrich-Engels-Platz wehrt sich der 20. weiter mit Händen und Füßen, weshalb der leider leider auch nix wird auf absehbare Zeit.

  2. Warum soll der nagelneu gepflasterte Gehweg und Radweg weg gerissen werden? Ist das nachhaltig? Was mich am meisten stört ist, dass es dann auch keinen Radweg mehr gibt, meine Tochter muss dann auf der verbleibenden Straße zwischen Autos und Bim in die Schule radeln!

  3. Warum wehrt sich der 20. Bezirk so gegen eine Straßenbahn auf der Engerthstraße? Bis 1974 ist dort die Straßenbahnlinie 11 vom Friedrich-Engels-Platz zum Praterkai gefahren – streckenweise eingleisig, aber für das damalige Verkehrsaufkommen ausreichend. Heute quälen sich überfüllte Gelenkautobusse der Linien 11A und 11B auf dieser Strecke – eine Umstellung auf Straßenbahnbetrieb bis zur U1 Vorgartenstraße wäre für die Fahrgäste eine große Erleichterung.

    Warum wehrt sich die SPÖ Leopoldstadt gegen den 12er – was ist mit denen los, woher diese seltsame Straßenbahn-Feindlichkeit? Was steckt wirklich dahinter – irgendwelche Gegengeschäfte mit ÖVP und FPÖ, oder einfach nur der Wahn der Macht und die Auto-Besessenheit von Lokalpolitikern?

    Wien besteht zwar aus Bezirken, aber der öffentliche Verkehr muß in der ganzen Stadt funktionieren – und es schadet der ganzen Stadt. wenn irgendwelche selbstsüchtigen „Bezirkskaiser“ mit törichten Einwänden nützliche Erweiterungen des Straßenbahnnetzes verhindern!

Hinterlasse einen Kommentar