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Weblog der Grünen Leopoldstadt


Ein Kommentar

Liveblog vom Bezirksparlament am 9.März 2021

Heute tagt das erste Bezirksparlament der Leopoldstadt im Jahre 2021.

Wir bringen diesmal 11 Anträge und 6 Anfragen ein.

Bei den Anträgen geht es diesmal um folgende Themen:

  • Intervalle des 5B
  • Begrünung der ehemaligen Parkplätze Am Tabor
  • Geh- und Radweg Taborstraße
  • Toiletten am Donaukanal
  • Aufstellfläche für linksabbiegende Radfahrer*innen Nordwestbahnstraße
  • Rechtsabbiegeverbot für Lkws ohne Abbiegeassistenten an den Kreuzungen Nordbahnstraße/Mühlfeldgasse und Praterstraße/Rotensterngasse
  • Öffnungszeiten Ballsportplatz Christine-Nöstlinger-Campus
  • Verkehrszählung in der Praterstraße
  • Begegnungszone Leopoldsgasse
  • Vorrangsituation Untere Augartenstraße/Leopoldsgasse

Anfragen haben wir zu den Themen:

  • Baumfällungen im Augarten
  • Stoppschild Franz-Hochedlinger-Gasse
  • Radständer Hochstettergasse
  • Wohnstraße Holzhausergasse
  • Sperre des Rad- und FuBwegstegs auf der Ostbahnbrücke
  • Salzstreuung am Praterstern

Nach einigen Berichten und Verlautbarungen des Bezirksvorstehers wird nun aus den Ausschüssen und Kommissionen berichtet. Aus dem FA kommt u.a. die Finanzierung für den Umbau des Pratersterns. In Summe 6 Mio. € für 2 Jahre, davon bekommt der Bezirk ca. 90% wieder rückerstattet.

Nun zu den aktuellen Anfragen. BV Nikolai verkündet, dass er die Anfragen schriftlich bis zur nächsten Sitzung im Juni beantworten wird.

PAUSE

Und jetzt zu den Anträgen:

Intervalle des 5B:
Wir fordern SR Hanke auf, die massiven Verschlechterungen der Intervalle des 5B an Wochenenden zurückzunehmen. Es betrifft viele Menschen, die am Sonntag auch arbeiten müssen. Und Ausflüger*innen aus dem Bezirk.
Leider sieht der Vertreter der Neos das nicht so. Er hält die Ausdünnung für gerechtfertigt. Und es sollen doch keine Busse in der Früh leer fahren… Unklar bleibt, ob der Kollege um diese Zeit jemals dort unterwegs ist. So sieht eine neoliberale Haltung eben aus.
—> Gegen die Stimmen der Neos angenommen.

Begrünung der ehemaligen Parkplätze Am Tabor:
Wir ersuchen die MA28, ein Projekt für die Begrünung der ehemaligen Parkplatzflächen zwischen den Bäumen von Am Tabor auszuarbeiten.
—> Der Antrag wird der Bezirksentwicklungskommission einstimmig zugewiesen.

Geh- und Radweg Taborstraße:
Neben der Baustelle Taborstraße am Nordbahnhof soll ein provisorischer Geh- und Radweg eingerichtet werden.
—> Der Antrag wird der Verkehrskommission zugewiesen.

Toiletten am Donaukanal:
Als Sofortmaßnahme sollen zusätzliche Toiletten am Donaukanal für die Besucher*innen aufgestellt werden.
Es ist dies ein gemeinsamer Antrag mit LINKS. Die SPÖ möchte den Antrag der Bezirksentwicklungskommission zuweisen. Es geht aber um eine Sofortmaßnahme, die nicht mehr lange warten kann.
Trotzdem schieben ihn SPÖ, ÖVP und FPÖ in die Bezirksentwicklungskommission und damit auf die lange Bank.

Aufstellfläche für linksabbiegende Radfahrer*innen Nordwestbahnstraße:
Die MA28 soll Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für Radfahrer*innen beim Linksabbiegen von der Nordwestbahnstraße in die Scherzergasse umsetzen.
—> einstimmig der Verkehrskommission zugewiesen.

Rechtsabbiegeverbot für Lkws ohne Abbiegeassistenten an den Kreuzungen Nordbahnstraße/Mühlfeldgasse und Praterstraße/Rotensterngasse:
Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit soll die MA46 an den beiden o.a. Kreuzungen ein Rechtsabbiegeverbot für Lastkraftfahrzeuge ohne Abbiegeassistenzsysteme mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von über 7,5t erlassen.
Die SPÖ möchte den Antrag in der Verkehrskommission mit der zuständigen Magistratsabteilung vorbesprechen.
—> Der Antrag wird der Verkehrskommission zugewiesen.

Öffnungszeiten Ballsportplatz Christine-Nöstlinger-Campus:
Der Ballsportplatz des Christine-Nöstlinger-Campus‘ soll nach der coronabedingten Schließung wieder der Öffentlichkeit außerhalb der Schulzeiten im ursprünglichen Ausmaß zur Verfügung stehen. Eine massive Reduktion der Öffnungszeiten ist für uns nicht akzeptabel. Diese Einschränkungen gehen v.a. auf Kosten der Kinder und Jugendlichen. Und das auch noch zu Corona-Zeiten.

Die SPÖ meint, es gibt eh genug andere offene Spielplätze in der Umgebung. Sie halten die radikalen Einschränkungen doch tatsächlich für einen „guten“ Kompromiss.
—>Der Antrag wird der Kinder/Jugend und Bildungskommission zugewiesen.

Verkehrszählung in der Praterstraße:
Nachdem Stadträtin Sima – trotz Vorliegen einer Verkehrszählung aus 2018 – verkündet hat, dass die Praterstraße nach dem Umbau auch wieder 4 Auto-Fahrspuren haben muss, regen wir an, dass das Verkehrsaufkommen erneut gezählt wird.
Wie zu erwarten war, haben SPÖ und Neos, gemeinsam mit ÖVP und FPÖ den Antrag abgelehnt. Sie verlassen sich also auf die „Fern-Expertise“ der Stadträtin, statt die Diskussion mit objektiv nachvollziehbaren Fakten zu führen. Sehr schade.

Es ist soweit: Nun stimmt auch die SPÖ endlich einer Live-Übertragung der Sitzungen des Bezirksparlaments zu. Wir hoffen, dass es bereits bei der Juni-Sitzung soweit sein kann.

Noch ein All-Parteienantrag: In der Freien Mitte am Nordbahnhof soll es auch einen Ort der Erinnerung geben, an dem die Deportationen der jüdischen Bevölkerung im 2. Weltkrieg thematisiert werden.

Nach einigen weiteren, weniger interessanten Anträgen wird die Bezirksvertretungssitzung beendet.

Allen Mitleser*innen daheim und unterwegs an den diversen Geräten wünschen die Grünen Leopoldstadt jetzt noch einen schönen Abend.


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Was hat die SPÖ Leopoldstadt gegen den 12er?

Die Planungen für den Neubau der Straßenbahnlinie 12 sind gut im Zeitplan, 2023 soll sie in Betrieb gehen. Von der U6-Josefstädterstraße wird der 12er den 33er ersetzen, aber in einem ersten Schritt am Höchstädtplatz in die Dresdner Straße einbiegen und parallel zum 2er fahren. Auf Höhe Taborstraße wird er dann ins neue Nordbahnhofgelände einbiegen und vorbei am neuen Schulcampus und über die Vorgartenstraße zur Endstation bei der U1-Station Vorgartenstraße fahren. Dadurch verknüpft er die beiden Stadtentwicklungsgebiete Nordbahnhof und Nordwestbahnhof, er knüpft an die U4, U6, die Schnellbahn (bei der Traisengasse) und die U1 an.

Diese Pläne der MA18 habe ich auch im Oktober 2019 in der Mobilitätskommission allen Fraktionen präsentiert. Sowohl die Wiener Linien als auch die MA18 stehen hinter dem Projekt. Auch  Planungsstadträtin Hebein und Öffi-Stadträtin Sima.

So weit, so klar. Umso erstaunter waren wir, als wir den Antrag der SPÖ für die heutige Sitzung des Bezirksparlaments gelesen haben.
Die SPÖ will, dass der 12er beim Wasserturm (ver)endet und nicht an die U1- Vorgartenstraße anbindet.

WIESO?
Anbei einige Argumente der SPÖ-Vertreterin aus der heutigen Sitzung:

  • Diese Anbindung an die U1 brächte den Bewohner*innen des Nordbahnhofs keinen Mehrwert.
  • Es sei nicht erwiesen, dass der 12er die Busse 11A/11B entlasten kann.
  • Die Linie 12 soll doch lieber direkt an den Praterstern anbinden.

Natürlich sind die ersten beiden Argumente so hanebüchen, dass ich nicht weiter darauf eingehen muss. Und das 3. Argument ist überhaupt sehr widersprüchlich.

Der Antrag wurde mit den Stimmen von SP/FP/VP/Neos angenommen. Dass FPVP hinter jeder Verbesserung für den öffentlichen Verkehr einen Anschlag auf den Autoverkehr sehen, ist nicht neu. Aber welche Motivation hat die SPÖ wirklich?
WARUM?

Damit ist der 12er noch nicht wirklich amputiert, aber eines ist klar: Sollte die Leopoldstadt nach der Wahl wieder einen roten Bezirksvorsteher bekommen, ist die Straßenbahn wirklich in Gefahr. Oder anders formuliert: Wer den 12er will, muss Grün wählen.

 

Antrag der SPÖ


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Radfahren gegen die Einbahn in der Kleinen Sperlgasse – endlich!

Politik wird oft als das Bohren harter Bretter bezeichnet. Im Falle der Einbahnöffnung der Kleinen Sperlgasse für RadfahrerInnen trifft das auf jeden Fall zu. Ein Erfolg nach 15 Jahren hartnäckiger Grüner Aktivitäten.

Dieses „Radweg Ende“-Schild auf Höhe Gr. Sperlgasse wird bald Vergangenheit sein

Dieses „Radweg Ende“-Schild auf Höhe Gr. Sperlgasse wird bald Vergangenheit sein

Ende der 90er-Jahre wurde die Kleine Sperlgasse in Folge der Errichtung der Karmelitermarktgarage umgebaut. Bereits damals haben wir uns gemeinsam mit der Argus dafür eingesetzt, dass das Radfahren gegen die Einbahn in der gesamten Kleinen Sperlgasse ermöglicht wird. Schließlich ist diese Gasse eine wichtige Verbindung von der Hollandstraße bis zur Taborstraße.

Heftige Diskussionen im Bezirksjournal Feb. 2003

Heftige Diskussionen im Bezirksjournal Feb. 2003

Doch damals waren Wiener Linien und Bezirksvorstehung strikt dagegen, so endete der Radweg gegen die Einbahn bereits bei der Gr. Sperlgasse. Wie heftig die Diskussion im Laufe der Jahre wurde, zeigt auch ein Artikel aus dem Bezirksjournal aus dem Jahre 2003 (s. Faksimile).

Im Zuge der Grünen Regierungsbeteiligung auf Wien-Ebene starteten wir einen neuerlichen Anlauf. Und diesmal waren wir erfolgreich. Die MA28 erarbeitete ein neues Projekt und sogar Bezirksvorsteher Hora setzte sich erfolgreich für eine Verlegung des Taxistandplatzes von der Kleinen Sperlgasse in die Schmelzgasse ein. Und auch die Wiener Linien stimmten schlussendlich zu.

Diese Woche nun wurden die Umbauarbeiten gestartet. Zwischen Großer Sperlgasse und Taborstraße wird ein Radstreifen auf der Fahrbahn gegen die Einbahn errichtet. Eine große Verbesserung für alle Leopoldstädter RadfahrerInnen, die bisher zu großen Umwegen gezwungen wurden.

Was fehlt noch? Natürlich die Fortsetzung des Radfahrens gegen die Einbahn in der Schmelzgasse, um eine direkte Verbindung von der Taborstraße zur Zirkusgasse und weiter zur Praterstraße herzustellen. Auch hier gibt es bereits konkrete Planüberlegungen und Verhandlungen und wir sind optimistisch, dass dieses Projekt 2015 Realität werden wird.

Wolfgang


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Radfahren zur U-Bahn-Station Taborstraße, Eingang Novaragasse

Glockengasse 3

Aus Richtung Praterstern und Volkertviertel sind die Citybikeständer nur über Umwege und die Taborstraße erreichbar.

Es ist eine schwierige und sicher sehr emotionale Sache, aber wir müssen hier diskutieren! Ich möchte hier wegführen von der ewigen Diskussion „Auto gegen Fahrrad“, um die es aber in Wirklichkeit gar nicht geht. Für mich geht es um zwei essentielle Punkte, Klimaschutz und eine lebenswerte Stadt Wien, insbesondere einen lebenswerten Bezirk Leopoldstadt. In diesem Zusammenhang sind meine Anträge zu Radfahren gegen die Einbahn und andere zu sehen. Und es ist nicht nur mein persönliches Ziel, sondern das vieler Menschen, wie auch das der Grünen und der Stadt Wien, in Hinblick auf den Klimaschutz und die Gesundheit der WienerInnen den Anteil des Umweltverbunds (Öffis, FußgängerInnen und RadfahrerInnen) am Modalsplit zu erhöhen.
Daher habe ich in der Bezirksvertretung beantragt, die Glockengasse zwischen der Großen Stadtgutgasse und dem Zugang der U-Bahn-Station Taborstraße in der Novaragasse für RadfahrerInnen zu öffnen. Weiterlesen


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Geschafft – Entspannung der Parksituation bei der U2-Station Taborstraße

Es war von Anfang an – also schon 2008 bei der U-Bahn-Eröffnung – klar, dass es bei der U2-Station Taborstraße viel zu wenige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder gab. Einige Zeit danach musste bereits nachgebessert werden und neue Radständer in der Parkspur der Taborstraße errichtet werden. Doch auch diese Anzahl an Radständer ist noch immer zu wenig gewesen.

Ein gutes Angebot für RadfahrerInnen aus der Leopoldstadt

Diese U-Bahn-Station liegt sehr zentral in der Leopoldstadt und hat ein großes Einzugsgebiet. Damit bietet sie sich ideal für Bike&Ride – die Kombination von Radfahren und U-Bahnfahren an. Die Kombination von Radfahren und U-Bahnfahren ist eine der schnellsten und intelligentesten Fortbewegungsarten in der Stadt. Leider sind die Wiener Linien nicht willens oder nicht fähig, dies einzusehen und lieferten daher im heurigen Frühjahr eine besonders unintelligente Aktion der Kundenvertreibungspolitik. Fahrräder, die an den Handläufen rund um die U-Bahn befestigt waren, wurden gewaltsam entfernt.

Der Bedarf ist eindeutig vorhanden

Bereits im Juni 2011 haben wir daher beantragt, dass zusätzliche Radbügel rund um die U-Bahn-Station errichtet werden. In der Folge verzögerte sich die Aufstellung aufgrund von bürokratischen Hindernissen leider etwas, aber letzte Woche war es endlich soweit. In der Parkspur der Kleinen Pfarrgasse wurden zwei Autoparkplätze zu Radparkplätzen umgewandelt. Zehn neue Radbügel bieten nun Platz für weitere 20 Fahrräder.

Die Zukunft wird weisen, ob das Angebot an Radbügel bei der U-Bahn-Station damit ausreicht.

Wolfgang